Mars: 500 Tage Fußball

500 Tage Fußball wäre vielleicht für den einen oder anderen von uns eine Entspannung. 500 Tage in einen abgeschlossenen Containerbau, mit künstlicher Luft und Essen aus der Tube ist aber wahrscheinlich für Viele schon grenzwertig. Und genau diesen Bedingungen müssen sich Wissenschaftler aussetzen, die zur Zeit unter den genannten Bedingungen auf der Erde einen Flug zum Mars simulieren.

Die Tagesarbeiten sind an den Bedingungen eines Fluges zum Mars ausgerichtet und sollen wohl den Kollegen den Flug bzw. den Containeraufenthalt gefühlisch verkürzen. Aber seien wir doch mal ehrlich: Sind solche Laborumgebungen den wirklich einer realen Bedingung gleich? Ist der latente Stress in so einen Container nachzubauen? Genau das soll ja getestet werden, werden einige sagen und diese Versuche könnten also lebensrettend sein… Was ist aber, wenn ein Kollege während des realen Marsflug stirbt? Oder ein Körperteil verliert? Oder wie in jeden tollen Kriegsfilm zu sehen: Opfere einen Soldaten um den Rest der Mannschaft zu retten? Plötzlich haben einige Kabinen des Shuttles keinen Sauerstoff mehr und die Leichen schweben schwerelos im Raum herum…!

Bilder d. ESA v. Planeten Mars

Ich will das garnicht lächerlich machen und finde das auch nicht makaber – vielmehr befürchte ich, dass eine zukünftige Mars-Mannschaft genau solchen Situationen ausgesetzt sein könnte und dann ist die Frage, ob eine 500Tage-Simulation in einen Container lehrreich war!

Ich denke, dass es wie mit der Erschaffung des Feuers durch die Menschheit laufen wird: In dem Moment, war der einzelne Mensch froh, als er die zwei Steine zusammen schlug und durch einen Funkenregen im Stroh das erste Feuer schuf, die Höhle damit wärmte, aber erst viel, viel später wird der Menschheit bewußt mit welcher Schlüsselerfindung sie es zutun hat. Irgendwie wird die Menschheit im Container und den Flug zum Mars überleben – kommen sie aber zurück, ist es eine andere Menschheit.

500 Tage Fußball? Daraus ist kaum zu lernen …

Bildquelle: ESA - Europäische Raumfahrtbehörde - Bild zeigt "to create the first detailed global map of hydrated mineral deposits on Mars."


Autor: Mathias R. Ludwig

MCSE, MCITP, MCDBA, RHCT, CompTIA, ITILv3, AdA, VWA Ökonom, Dipl.SozArb., Kfz-Mechaniker, Panzer-Mechaniker/-Fahrer (HptGefr), Stanislaw Lem und Linux Fan, Feuerpferd.

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