cyber defense: Tod nach portscan

cyber defense: Tod nach portscan

Stell Dir vor, Du machst einen Portscan und schon bist Du tot. So kann es im Falle einer online Verteidigung (engl. cyber defense) einen Hacker ergehen, wenn er z.B. einen Portscan an einen Server eines NATO Landes ausführt.

Laut einen Artikel auf golem.de (s.u.) ist jetzt ein Diskussionspapier (s.u.) von Seiten der NATO bekannt geworden, das als Empfehlung für den Umgang mit Hackern im Falle eines ‘Digitalen Angriffs’ beschrieben wird. Diese Richtlinien ermöglichen den zuständigen Militärischen Stellen, im Rahmen der cyber defense einen Hacker zu töten, wenn seine Beteiligung an einem Digitalen Angriff einwandfrei nachgewiesen werden kann.

Unklar ist allerdings, ob Programmierer, die Schadsoftware – also Trojaner und ähnliches – verfügbar machen, ebenfalls dieser Risiko- Gruppe angehören. Auch in Bezug auf Eltern, welche womöglich die Stromrechnung für den Computer ihres Kindes bezahlen, herrschte Uneinigkeit im NATO Gremium, ob denn eine Zuordnung “Unterstützerkreis” angemessen ist.

Zivile Hacker werden in diesen Richtlinien als “Kombattanten” gewertet und als “Hacktivisten” bezeichnet. Unklar war, ob ein Hacktivist schon auf dem Weg zum Computer getötet werden darf. Immerhin muss vor der Tötung eines Hacktivist eindeutig belegbar sein, dass er an kriegerischen cyber Aktivitäten beteiligt war. Bei verdrehter Reihenfolge wäre nach einer Tötung die sachliche Debatte im zuständigen Gremium nicht mehr ganz so einfach zu organisieren. Spass beiseite …

Vermutlich ist diese Situation vergleichbar mit der verstärkten Einführung des Telefons in den 50er Jahren: Grundsätzlich konnte jeder neue Telefonbesitzer ein potentieller Spion sein, der den ganzen Tag am Fenster sitzt und seine Beobachtungen direkt nach Moskau telefonierte.

Unbestätigten Berichten von Komikern zufolge, gab es Pläne, das nationale Telefonnetz unter Strom stellen zu können, um solchen Kombattanten gleich eine Maulsperre zu verpassen. Wie Recherchen in wenig-informierten Kreisen ergaben, sprach sich die Berufsgruppe der Politiker dagegen aus, weil man sich um Wähler- Stimmen sorgte. Nochmal Spass beiseite …

Um dem ganzen mal eine realistische Einschätzung zu geben: Der zukünftige Kampf um Marktanteile zwischen den Welt-weiten Marktteilnehmern wird militärisch ausgetragen. Dies nennt man den Übergang vom Kapitalismus zum Imperialismus. Und dieser Krieg wird mit kulturellen, sozialen und religiösen Phrasen verkauft, mit den traditionellen Rasseln der Panzerketten eingeläutet und auf der technologischen Ebene entschieden. Ich kann nur hoffen, dass wir nicht wieder auf einen Krieg der alten Männer reinfallen.

Artikel zum Thema

| Artikel Nato-Papier gibt Hacker zum Abschuss frei auf golem.de | Diskussionspapier aus NATO Arbeitsgruppe | Wikipedia Artikel "Cyberkrieg" | Vorstellung der Arbeitsgruppe (Wikipedia) |

[UPDATE,10.09.2022]
Zwar nicht direkt das Hackerthema, aber da sich die letzten Jahre die privaten Drohnenbesitzer stark vermehrt haben, zeigt dieser NTV Beitrag die Prägnanz dieses Themas im Kriegsfalle.


Autor: Mathias R. Ludwig

MCSE, MCITP, MCDBA, RHCT, CompTIA, ITILv3, AdA, VWA Ökonom, Dipl.SozArb., Kfz-Mechaniker, Panzer-Mechaniker/-Fahrer (HptGefr), Stanislaw Lem und Linux Fan, Feuerpferd.

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