CalDAV/CardDAV: Infos zum mitnehmen

CalDAV/CardDAV: Infos zum mitnehmen

Seitdem bekannt wurde, dass verschiedene Mail- Provider und Cloud Betreiber staatlichen Stellen Infos/Zugang zu gespeicherten Daten ihrer Kunden bereitstellen, gibt es eine große Bewegung, hin zu eigenen Installationen dieser Art. Jede (neuere) NAS bietet heutzutage die Möglichkeit, Daten in privater Umgebung zu speichern und über Internet alle diese Daten abzurufen. Vorneweg ist es natürlich mittlerweile gängig Kalenderdaten und Adressbücher über solche Software in mobile Geräte einzubinden. Dazu braucht es entsprechender Software, die solche Funktionalitäten anbieten.

Vielen Interessierten ist die Software Owncloud bekannt, die Dokumente, Kalender und Adressbücher über WebDAV, CalDAV und CardDAV Protokollen zur Verfügung stellt. Die Software Roundcube ist ebenso weit verbreitet, bietet aber in der frei installierbaren Version nur eingeschränkte Funktionalitäten für die DAV Protokolle. Viele private Cloud Betreiber würden sich eine Kombination des Roundcube Design’s und der Owncloud Funktionalität für eine optimale Anbindung wünschen. Admina darf ja mal träumen.

Dann gibt es natürlich noch Cloudsoftware, die bewußt eine eingeschränkte Funktionalität pflegt. So kann Seafile zwar Dokumente clouden aber keine Kalender- oder Adressbuch- Daten; Baikal, sabre/dav und radical dagegen keine Dokumente. Letztlich würde ich eine ‘aufgeblasene’ Groupware als eine gelungene Kombination ansehen: Einfaches und effektives Teilen von Dokumenten, Unterstützung der DAV Protokolle für eine effektive Nutzung mobiler Daten und ein Office-fähiges Browserfrontend. Wie dem auch sei: Ich habe mal eine Liste zusammen gestellt, die aus verschiedenen Projekte besteht. Letztlich ist hier keine Überraschung zu erwarten – es gibt kein wirkliches ‘Überraschungsprojekt’ das alles kann.

Ein gewisses Augenmerk, habe ich auf die Einbindung von Protokollen zur Nutzerverwaltung und Authorisierung gelegt. Auch die Zugänglichkeit von CalDAV und CardDAV Adressen, die in die entsprechenden Programmen auf mobilen Geräten eingepflegt werden müssen, war eine Zeile wert. Interessant war auch, dass so ziemlich jede Installations- Art vorzufinden war: runterladen und entpacken, apt Installation, shell scripte – alles war vorhanden.

Übrigens: Nach dieser Tortur ist momentan Horde mein Favorit, Tine 2.0 hat leider keinen Mediaplayer eingebaut (Ich höre gerne Musik bei der Arbeit!) und wenn’s ganz ohne DAV sein kann: Group-Office (dann aber mit anderen Theme!).

Also viel Spass beim schmökern.

Projekt
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[UPDATE, 26.08.2022]

Hier folgte eine Sammlung von verschiedenen Webdav, Groupware und CalDAV/CardDAV Projekten. Aber als ich den Artikel jetzt nach Jahren überprüfte, stellte ich fest, dass einige Projekte ihr Lebensende erreicht hatten (Horde und Zarafa), plötzlich Kohle verlangten (Tine und Egroupware) oder eine Registrierung für den Download verlangten (Zimbra "Open Source Edition"). Wahrscheinlich haben diese mittlerweile kommerziellen Projekte irgendwo versteckt noch einen Weblink zu den "open source quellen" - wenn man sie denn findet.

Außerdem habe ich auch den Eindruck, dass sich der Großteil der NutzerInnen an Google und Microsoft Cloud Angeboten gewöhnt hat. Das diese Angebote auf gesetzlicher Grundlage einfach Daten weglöschen können, stört ja scheinbar niemanden mehr (auf Grundlage amerikanischer Gesetze). Von dem Durchstöbern und Ausliefern privater Daten in solchen Angeboten an staatliche Stellen mal ganz abgesehen (siehe Berichte der Hoster)....

Aber, sind wir mal nicht so:
Owncloud bietet noch was brauchbares an, Sogo gefällt mir noch sehr gut, Roundcube ist natürlich kult und mit sabre/dav und radicale geht eigentlich immer was (und auf Github aktuell).

Also, wer noch was bauen will, kennt die üblichen Produkte - die anderen bleiben bei Google und Microsoft.


Autor: Mathias R. Ludwig

MCSE, MCITP, MCDBA, RHCT, CompTIA, ITILv3, AdA, VWA Ökonom, Dipl.SozArb., Kfz-Mechaniker, Panzer-Mechaniker/-Fahrer (HptGefr), Stanislaw Lem und Linux Fan, Feuerpferd.

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